- Auf diesem Gelände entsteht der neue Bauernhof. Das 700.000-Euro teure Projekt wird auch mit Geld der ehemaligen SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschland/Staatspartei in der DDR) finanziert.
SED, FDJ & Co. bezahlten neuen Bauernhof mit
Im Chemnitzer Tierpark entsteht ein Erlebnisbauernhof, der die Landwirtschaft von vor 150 Jahren erlebbar macht. Am Mittwoch starteten mit dem symbolischen „Heugabelanstich“ die Bauarbeiten. Wenn alles nach Plan läuft, soll das 700.000 Euro teure Projekt bis zum Herbst fertig sein.
Finanzierung aus DDR-Vermögen
Das Vorhaben gliedert sich in zwei Abschnitte. Die Gestaltung der Außenbereiche – darunter Weiden und Gehege – wurde bereits durch den Tierpark realisiert, finanziert aus PMO-Mitteln (ehemalige Vermögen der SED und der DDR-Massenorganisationen). Der Förderverein Tierparkfreunde Chemnitz übernimmt die Finanzierung des zweiten Abschnitts: den eigentlichen Bauernhof. „Jetzt ist Baustart gewesen für den eigentlichen Hof, für diesen Drei-Seiten-Hof, den ehemaligen Viehhof“, sagt Thomas Paarmann, Vorstand des Fördervereins.
Spender werden gesucht
Für das Projekt rief der Förderverein die Kampagne „Charlies Kooperative-Bauernhoferlebnis 1883“ ins Leben. Unterstützer können für 100 Euro einen Quadratmeter des Bauernhofs erwerben. Thomas Paarmann: „365 haben wir aktuell schon verkauft, und es sind natürlich noch jede Menge da.“ Insgesamt werden 350.000 Euro für die Fertigstellung benötigt. Wer sich beteiligen möchte, findet weitere Informationen auf der Website des Fördervereins.
Das Projekt
„Im Prinzip planen wir einen kleinen Bauernhof, wie er früher im Erzgebirge gestanden hat. Wir wollen auch diese historische Anmutung beibehalten“, sagt Thomas Paarmann. Geplant ist eine Anlage, die nicht nur unmittelbare Tierbegegnungen ermöglicht, sondern auch Wissen über traditionelle Landwirtschaft und den Erhalt bedrohter Haustierrassen vermittelt.
Ein Zuhause für seltene Haustierrassen
Das Konzept fokussiert sich auf regionaltypische Tierrassen mit genetischer Bedeutung. „Der Tierpark konzentriert sich hier auf tatsächlich einheimische, historische Haustierrassen, die natürlich auch genetisch wertvoll sind“, erklärt Paarmann. Vorgesehen sind unter anderem Vogtländisches Rotvieh, Sattelschweine und Sachsen-Enten. Besucher können die Tiere in offenen Gehegen erleben, die Ställe besichtigen oder durch eine restaurierte Scheune spazieren.
